Unsere Vogelstange geht in Ruhestand
Als mich unser Hauptmann am Mittwoch vorletzte Woche anrief und mit „die Überprüfung der Schießanlage ist beschissen gelaufen“ begrüßte, hoffte ich kurz auf einen schlechten Scherz. Als er mir dann mit ernsten Worten aufzählte, was der Sachverständige alles zu bemängeln hatte, wurde mir schnell klar, dass die Tage unserer guten alten Vogelstange gezählt sind.
Aber Jungschützenfest und Schützenfest standen unmittelbar vor der Tür! Zum Glück haben Sachverständiger und Kreispolizeibehörde unserer Schießanlage noch eine Gnadenfrist eingeräumt. Wenn wir die drei gravierendsten Mängel beseitigen, dann dürfen wir diese beiden Feste noch damit bestreiten. Und so wurde fieberhaft gearbeitet:
- Der Kugelfang darf innen nicht mehr lackiert sein, damit die Kugeln nicht am harten Lack abprallen sondern ins weiche Holz eindringen können. Also musste der schöne weiße Lack der letzten 20 Jahre mühselig abgeschliffen werden.
- Eine neue Lafette (Gewehrhalterung) musste beschafft werden, da die alten nicht mehr stabil genug waren. Außerdem musste die Position der Lafette verändert werden, um den Schusswinkel zu korrigieren.
- Die Stabilität der Sicherung des Kugelfangs an der Vogelstange musste von TÜV oder DEKRA offiziell bestätigt werden.
Allesamt lösbare Aufgaben, aber innerhalb von 10 Tagen? Ja! Unsere Vorstandskollegen haben sich mächtig dafür ins Zeug gelegt, mein besonderer Dank gilt stellvertretend unserem Hauptmann Tobias Stratmann und unserem 1. Zugoffizier und Schießmeister Michael Beulke. Und das Engagement hat sich gelohnt, das gestrige Vogelschießen beim Jungschützenfest war ein voller Erfolg.
Nun freuen wir uns noch auf den letzten Einsatz der alten Vogelstange beim diesjährigen Schützenfest. Anschließend wird sie in den wohlverdienten Ruhestand geschickt und durch eine neue ersetzt.
Der überarbeitete Kugelfang
Die neue Gewehrhalterung